Klezmermusik - Jiddische Lieder mit "Aufwind"

Datum:09.11.1999
Uhrzeit:01:00 Uhr
Einlass:01:00 Uhr
Veranstaltungsende:01:00 Uhr
Künstler:keine Ku00fcnstler eingetragen !
Preise: VVK: 7.5
AK: 0
VVK: 6
Veranstalter:Kulturverein Ellis Saal

„Such mich nicht, wo Mirten grünen, Vögel singen, oder Fontänen spritzen. Dort wirst du mich nicht finden. Wo Leben an Maschinen verwelken, Zähne knirschen und Ketten klirren ist mein Ruheplatz. Und liebst du mich wirklich, dann komm zu mir und mach ihn mir süß, diesen Ruheplatz.“

Das Lied „Majn rue-plaz“ von Morris Rosenfeld hat die Berliner Musikgruppe „Aufwind“ schon seit ihrer Gründung 1984 im Repertoire. Es dokumentiert exemplarisch, wie sehr die jüdische Volksmusik von Herzen kommt und zu Herzen geht. Sie ist fröhlich und traurig zugleich. Die fünf Musiker der Gruppe „Aufwind“ werden am Jahrestag der Reichskristallnacht, am Dienstag, 9. November 1999 um 19:00 Uhr, in „Ellis Saal“ in Weiterode Klesmermusik in ihrer Bandbreite zu Gehör bringen. Mit Violine, Mandoline, Gitarre, Klarinette, Baß und ihren Stimmen wird „Aufwind“ die mitreißenden Rhythmen und eingängigen Melodien, die immer auch tragische Seiten des Lebens widerspiegeln, darbieten. Zum besseren Verständnis: Klesmermusik ist die Instrumentalmusik der osteuropäischen Juden. Ursprünglich wurde Klesmermusik von fahrenden Musikanten gespielt, die von Dorf zu Dorf zogen. Die Melodien erklangen vor allem auf Hochzeiten und an Feiertagen außerhalb der Synagogen. Es war die Musik für das „einfache Volk“. Eine Musik, die Lager und Ghettos überlebt hat und heute noch das jüdische Volksgut weiterträgt.

Als Ergänzung zum musikalischen Vortrag wird Dr. Heinrich Nuhn vom Geschichtsverein Rotenburg/F. über das Thema „Rotenburg in der Revolution 1848. Schauplatz antijüdischer Exzesse“ referieren. Unter der Mitarbeit von Karl-Heinz Riemenschneider leitet er die AG „Spurensuche“ an der Jakob-Grimm-Schule Rotenburg, die Informationen darüber sammelt, wie Juden bis zu ihrer Vertreibung in unserem Kreisgebiet lebten. Ein Auszug:

„In Rotenburg/F. ging es bei der Revolution 1848 nicht um den vielbeschworenen Aufbruch zur Freiheit. Hier ereignete sich kein Protest gegen die Obrigkeit, vielmehr war es die jüdische Minderheit, gegen die sich der Volkszorn vor Ort richtete. Erst durch massiven Militäreinsatz konnten die über drei Monate dauernden antijüdischen Ausschreitungen in dem damals 3000-Seelen-Städtchen unterbunden werden.“

Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben und freuen uns schon darauf, Sie in „Ellis Saal“ begrüßen zu dürfen.

Karten sind erhältlich über:
HNA-Konzertkartenservice, Kassel, Tel. 05 61 / 7 17 17
Bebra und Rotenburg/F: HNA-Geschäftsstelle
Weiterode: Quelle-Agentur Hüttl, Friseurladen Hoppe sowie
Tel. 0 66 22 / 4 16 88 (Ute Holstein) oder Tel 0 66 22 / 91 92 18 (Alexandra Koch)

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