13.02.2007

Alle wollen Ute helfen

Alle wollen Ute helfen
Weiteröder organisierten Benefizveranstaltung für ihre kranke ehemalige Mitschülerin
VON STEFAN DÜSTERHÖFT

WEITERODE. Musik und in schönstem Platt vorgetragenen Geschichten lockten am Wochenende viele Gäste in Ellis Saal nach Weiterode. Das Publikum erlebte nicht nur einen abwechslungsreichen Abend, sondern amüsierte sich praktisch für einen guten Zweck. Der Weiteröder Jahrgang 1958/59 hatte zu einer Benefizveranstaltung zu Gunsten seiner an Multipler Sklerose erkrankten Schulkameradin Ute Riedl eingeladen.

Haiko Wenzel führte das Publikum durch den Abend. „Geld kann Utes Krankheit zwar nicht vertreiben, jedoch können unzählige Hilfsmittel zur Linderung ihrer Schmerzen beitragen”, erläuterte er.
Lothar Koch an der Orgel, Horst Tann an Klarinette und Saxofon sowie Klaus Jürgen Rüppel an der Trompete boten Melodien aus dem klassischen Bereich ebenso wie aus modernen Musicals. Gesanglich unterstützt wurden sie dabei von Ruth Lorey-Koch.
„Das soll keine traurige, aber durchaus eine nachdenkliche Veranstaltung sein”, erklärte Haiko Wenzel und wies immer wieder auf den Anlass der Benefizveranstaltung hin. „Ute Riedl war schon immer ein spitzbübisches Mädchen, immer mit einem Lächeln auf den Lippen”, erzählte Wenzel, „davon hat sie auch heute, trotz Erkrankung, glücklicherweise nichts verloren”.
Erinnerungen
Und gerade deshalb sollte das Publikum in Ellis Saal auch lachen. Den humoristischen Part des Abends übernahm Dieter Otto, Mundartpfarrer aus Metze. Unterhaltsam berichtete Otto, der wie alle Protagonisten honorarfrei auftrat, in nordhessischer Mundart von seiner Kindheit und Jugend im Mehrgenerationenhaushalt. Sein Weiter-öder Publikum hielt es dabei vor Lachen kaum auf den Stühlen. Viele Zuhörer konnten sich offenbar mit dem Erzählten identifizieren und
fühlten sich an ihre eigene Jugend erinnert. Das Publikum zeigte sich begeistert von der Veranstaltung, die von den Weiterödern aus Ute Riedls Geburtsjahrgang sowie dem Kulturverein Ellis Saal mit großem Engagement organisiert worden war. Vor allem verdeutlichte der Einsatz der vielen Freiwilligen, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl eines Jahrgangs nicht mit dem letzten Schultag enden muss, sondern bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben kann.
Mit dem irischen Segenslied „Möge die Straße” brachten Ruth Lorey-Koch und Horst Holzhauer, Ute Riedls Vater, gemeinsam zum Abschluss der Benefizveranstaltung ihre guten Wünsche für Freundin und Tochter zum Ausdruck.


HINTERGRUND
Vereine und Freunde sind aktiv

Der Erlös aus dem Verkauf der Eintrittskarten für die Benefizveranstaltung, der Sitzplatzreservierungen sowie die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf während der Veranstaltung werden komplett an Ute Riedl gespendet, Ellis Saal wurde kostenfrei zur Verfügung gestellt. Am Aus-gang war zudem eine Box für private Spenden aufgestellt. Den Erlös aus dem Verkauf seiner Bücher während der Veranstaltung spendet auch Mundartpfarrer Dieter Otto. Der Turnverein Weiterode sowie der ESV Weiterode haben für Ute Riedl Geld gesammelt, der Kirchenchor Weiterode will bei seinem Wintervergnügen ebenfalls sammeln.
Während der Weihnachtszeit hat Manilla Frank zahlreiche Schals gestrickt, die Einnahmen aus deren Verkauf spendet sie ebenfalls für die an Multipler Sklerose Erkrankte. (zdü)

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